Das fängt mit der Auswahl des richtigen Materials beim Leihen oder Kauf an. Das Material muß zu dir passen. Dazu lass dich am Besten vom Profi beraten. Art des Boards (festes SUP oder inflatable SUP, Allroundboard, Touringboard, Raceboard usw.) Oft gilt, wer billig kauft, kauft zweimal. Danach beschäftige dich mit den Grundbegriffen. Wie halte ich das Paddel richtig und wie stelle ich es ein? Wo ist beim Board Bug und Heck, wo stehe ich am besten auf dem SUP-Board? Wie bringe ich die Finne am Board an und wie bin ich sicher beim Stand Up Paddling unterwegs? Wie funktioniert überhaupt der richtige Paddelschlag und wie kann ich das Board lenken? Bevor du mit dem Board aufs Wasser gehst, informiere dich über die örtlichen Gegebenheiten, Gefahren, Regeln und geforderte (Sicherheits-)Ausrüstung. Das kann von Revier zu Revier sehr unterschiedlich sein und im schlimmsten Fall hohe Strafen nach sich ziehen oder Lebensgefahr bedeuten.
2.: Das richtige Starten mit dem SUP-Board
Achte an der Einstiegsstelle auf Steine oder sehr flaches Wasser in der Nähe des Ufers, welche der Finne oder dem (aufblasbaren) SUP-Board schaden könnten. Kratze am besten weder mit dem Board, noch mit der Finne über den Untergrund und achte auf eine ausreichende Wassertiefe. Sollte das Wasser nah am Ufer zu flach sein, solltest du das Board mit der Finne zuerst ins Tiefe Wasser setzen (verkehrt herum), so nimmt das Material garantiert keinen Schaden. Beim Starten von einem Steg solltest du das Board auf die Wasseroberfläche setzen und anschließend mit den Füßen fixieren, damit es nicht sofort abtreibt, bevor du die Leash an dir befestigst. Der Aufstieg kann erstmal etwas wackelig sein, der Steg kann dir als Stütze dienen. Vergiss nicht dein Paddel mit auf das Board zu nehmen.
3.: Die richtige Position auf der Standfläche
Am Anfang ist es schwer die richtige Position auf dem SUP-Board zu finden. Du solltest weder zu weit vorne, noch zu weit hinten auf dem SUP-Board stehen oder Knien, da das Board dann auch in diese Richtung kippen kann. In der Regel haben SUP-Boards in der Mitte einen Tragegriff, welcher die ausbalancierte Board-Mitte, den sogenannten „Sweet-Spot„, markiert. An dem Tragegriff kannst du dich orientieren beim Finden der richtigen Position auf der Standfläche. Nur bei wenigen SUP-Boards ist kein Tragegriff in der Mitte vorhanden (Yoga / Sport-Boards). Du solltest dich immer ungefähr auf Höhe des Sweet-Spots aufhalten und auf den gleichen Abstand zu den beiden Board-Kanten achten. So kann das Board nicht nach links oder rechts kippen und du hast einen sicheren Halt.
4.: Paddel am Anfang im Knien
Bevor du dich gleich auf dein SUP-Board stellst, paddle ruhig die ersten Minuten im Knien. Dieses gibt dir zusätzliche Sicherheit bei den ersten Versuchen und gibt dir Vertrauen ins das Material. Im Knien ist dein Körperschwerpunkt niedriger und das Board kippt weniger nach links und rechts. Stelle dein Paddel, wenn du ein verstellbares Vario-Paddel hast, für das Paddeln im Knien kürzer, damit du das Paddel trotzdem am Griff und am Schaft greifen kannst. Richte deinen Oberkörper auf und mache die ersten vorsichtigen Paddelschläge. Du wirst im Knien schnell Sicherheit bekommen. Die Knie-Position sollte sich, wie auch später im Stand, in der Nähe des Sweet-Spots (siehe oben) befinden. Achte darauf, dass deine Knie ungefähr schulterbreit auseinander sind und den gleichen Abstand zum Rand haben. Die meisten Paddelschläge, die du später auch im Stehen machst, funktionieren auch im Knien! Probiere die unterschiedlichen Paddelschläge im Knien aus. Dann wird es dir später im Stehen einfacher fallen, diese auch dort anzuwenden.
5.: Das sichere Aufstehen
Wenn du im Knien die nötige Sicherheit hast, kannst du versuchen, auf deinem SUP-Board auch aufstehen. Dieses ist, mit etwas Übung, gar nicht so schwierig, wenn ein paar Punkte dabei beachtet werden. Lege dein SUP-Paddel quer über das Board, damit du kleinere Wellen damit direkt ausgleichen kannst. Fixiere es in dieser Position mit beiden Händen fest am Paddelschaft. Stelle nun vorsichtig einen Fuß nach dem anderen auf. Achte direkt auf die richtige Position auf der Standfläche, damit das Board nicht nach links oder rechts kippen kann. Die Verse vom Fuß muss auch wirklich fest auf der Standfläche stehen. Stelle dich nicht auf die Fußspitze, sondern achte darauf, dass wirklich dein kompletter Fuß unten auf der Standfläche steht. Stelle die Füße nacheinander auf, achte auf einen schulterbreiten Stand in Höhe der ausbalancierten Board-Mitte. Am Anfang zittern deine Beine eventuell, weil es etwas ungewohnt ist, die kleinen Bewegungen vom Board auszugleichen. Dieses legt sich aber oft schon nach kurzer Zeit. Wenn du beide Füße aufgestellt hast und diese fest auf der Standfläche stehen, richtest du deinen Oberkörper langsam auf und nimmst dein gegriffenes Paddel dabei mit nach oben. Solltest du nicht beim ersten Versuch hoch kommen, sorge wieder für einen niedrigen Körperschwerpunkt. Dann ist ein Umkippen eigentlich ausgeschlossen. Mache dann vorsichtig den nächsten Versuch beim Aufstehen, bis du irgendwann den Körper komplett aufgerichtet hast. Dein Paddelblatt sollte nach dem Aufstehen sofort ins Wasser getaucht werden, da dir dieses zusätzliche Sicherheit gibt (siehe auch Tipp 10).
6.: Körperhaltung und Position auf der Standfläche
Wichtig beim Stand Up Paddling ist auch die richtige Körperhaltung und Position auf der Standfläche. Deine Füße sollten ungefähr schulterbreit auseinander stehen mit dem gleichen Abstand zum Rand des Boards. Wenn ein Fuß zu weit links oder rechts steht, kippt dein Board dann auch in diese Richtung und du kannst es schlechter ausbalancieren. Der Tragegriff in der Mitte hilft am Anfang als grober Orientierungspunkt für die richtige Standposition. Deine Beine sollten immer leicht gebeugt und nicht komplett durchgestreckt sein, damit du kleine Wellen besser ausgleichen kannst. Deine Füße müssen fest auf der Standfläche stehen, dein Körperschwerpunkt sollte möglichst niedrig sein. Denke am Anfang bei deiner Körperhaltung einfach an eine sauber ausgeführte leichte Kniebeuge, bei welcher deine Füße auch fest auf den Boden stehen und du dein Gesäß nach hinten führst. Natürlich musst du nur eine leichte Beugung in den Kniekehlen haben und brauchst nicht komplett nach unten zu gehen. Du solltest einen geraden Rücken haben und keinen Buckel. Der Blick sollte immer nach vorne gerichtet seinn.
7.: Blickrichtung ist die Fahrtrichtung
Viele Anfänger schauen beim Stand Up Paddling nach unten auf die Standfläche vom Board oder auf die Board-Spitze. Dieses sorgt dafür, dass keine saubere Paddeltechnik ausgeführt werden kann und das SUP-Board automatisch eine Kurve fährt. Der Blick beim SUP sollte immer nach vorne, in Fahrtrichtung, sein, damit du siehst was vor dir passiert und du Hindernissen schnell und einfach ausweichen kannst. Dieses sorgt zudem automatisch für eine bessere und richtige Körperhaltung auf dem Board, wodurch du direkt mehr Sicherheit auf dem Stand Up Paddle Board bekommst.
8.: Paddel richtig einstellen
Für Anfänger gilt die grobe Faustregel, dass der Paddel-Griff ungefähr 20 cm über Kopfhöhe sein sollte. Stelle das Paddel für eine richtige Einstellung vor dir auf dem Board oder dem Boden ab und lege ein Handgelenk auf den Paddelgriff. Stelle nun mit der anderen Hand das Paddel so lang ein, das in deiner Ellenbeuge noch eine Beugung vorhanden ist und dein Arm nicht komplett durchgestreckt ist. Eine minimale Beugung sollte in der Ellenbeuge noch vorhanden sein. Dann ist dein Paddel auf deine Körpergröße richtig eingestellt und du kannst mit der korrekten Körperhaltung paddeln.
9.: Paddelschläge richtig ausführen
Der Vorwärts-Schlag ist wohl der wichtigste Schlag beim Stand Up Paddling. Hier passieren gerade Anfängern viele Fehler, die sich einfach vermeiden lassen. Eine Hand gehört beim Paddelschlag immer an den Griff und eine an den Paddelschaft. Wenn du das Paddelblatt ins Wasser eintauchst, sollte dieses komplett unter Wasser sein (bis zum Schaft-Ansatz). Das Paddelblatt steht im Winkel zum Schaft und gehört mit dem Winkel vom Körper weg. Andersherum entsteht beim Ziehen durchs Wasser eine Art "flattern", das das Paddeln erschwert. Ziehe das Paddel möglichst boardnah nach hinten, damit du keine zu große Kurve fährst, ohne das Board zu berühren. Ziehe das SUP-Paddel nicht zu weit durch das Wasser, sondern nimm es ungefähr auf Höhe der Fersen wieder aus dem Wasser, damit du kein Wasser nach hinten schaufelst. Dieses hat keinen Effekt und identifiziert jeden SUP-Anfänger sofort. Tauche das Paddel beim Paddelschlag möglichst weit vorne ins Wasser ein, um einen möglichst langen Zug zu haben, der für ordentlich Vortrieb sorgt. Nach ein paar Paddelzügen musst du die Seite wechseln, da dein Board automatisch zu der Seite fährt, auf welcher du aktuell nicht paddelst. Beim Wechsel der Paddel-Seite tauschen die Hände auch ihre Position am Paddel. Die Schaft-Hand wechselt an den Griff, die Griff-Hand wechselt an den Schaft. Den schnellen Wechsel übst du am Besten vorab auf edem Trockenen.
10.: Die wichtigsten zwei Paddelschläge
Du musst dich bevor du mit dem SUP-Board aufs Wasser gehst mit den wichtigsten Paddelschlägen beschäftigen. Du solltest neben dem Vorwärtsschlag, der dich voran bringt auch den Stopp-Schlag beherrschen, welcher dein SUP-Board einfach und schnell stoppen kann. Mit dem Stopp-Schlag lassen sich auch kleine Wendemanöver problemlos ausführen. Tauche hierfür das Paddel einfach in das Wasser ein und ziehe es nach vorne oder hinten. Das Board bremst ab und lenkt im gleichen Zug zur Paddel-Seite. Du kannst die Schläge vorab als Trockenübung an Land ausprobieren oder auch beim Paddeln im Knien. Du solltest nicht auf das Wasser gehen, ohne dass du die Paddelschläge, zumindest in der Theorie, beherrschst.
11.: Das Paddel im Wasser gibt Sicherheit & Halt
Das Paddel beim Stand Up Paddling ist nicht nur der Motor, sondern auch eine hervorragende Stütze. Sobald das Paddelblatt ins Wasser eingetaucht wird, hat es eine leichte Stützwirkung. Diese kommt durch die Trägheit des Wasser zustande, so dass du das Paddelblatt, auch wenn du gemütlich auf der Stelle stehen möchtest, am besten in das Wasser eintauchst und nicht damit wild hin- und her schwenkst. Die Profis verwenden bei einem drohenden Sturz die sogenannte Paddelstütze, bei welcher mit einem beherzten Schlag mit dem Paddelblatt auf die Wasseroberfläche der Sturz abgefangen werden kann. Für Anfänger reicht aber die Gewissheit, dass das Paddelblatt im Wasser am besten aufgehoben ist.
12.: Die Leash wird zum Lebensretter
Die Sicherheit hat imemr Priorität, weil es dabei um dein Leben geht. Du solltest beim Stand Up Paddling, bis auf wenige Ausnahmen, IMMER eine Stand Up Paddle Leash tragen. Dieses ist eine Sicherheitsleine, die deinen Körper mit deinem SUP-Board verbindet. Das eine Ende wird am Körper befestigt, das andere hinten am D-Ring eures Boards. Bei einem Sturz ins Wasser treibt euer Board so nicht ab und ihr könnt euch auch im Notfall wieder darauf retten. Auch schon bei leichtem Wind, kann das Board (gerade iSUPs) sehr schnell abtreiben und ihr seid im schlimmsten Fall weit entfernt vom Ufer. Tragt immer eine SUP-Leash und für noch mehr Sicherheit eventuell auch eine Schwimmweste oder Schwimmhilfe. In manchen Revieren ist diese sogar vorgeschrieben. Am besten für das Stand Up Paddling geeignet ist die sogenannte Coiled-Leash, welche im unbelasteten Zustand nicht im Wasser treibt, sondern spiralförmig zusammengezogen ist. Je nach Vorlieben und Einsatzgebiet gibt es unterschiedliche Leashes für Befestigung am Fußgelenk, an der Wade, Hüfte (Mit Notöffnung für z.B. Wildwasser) usw.
13.: Überschätze dich nicht
Gerade Anfänger neigen oft dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen. Macht euch vorher unbedingt Gedanken darüber, wie gut ihr wirklich schwimmen könnt! Bleibt am Anfang in der Nähe des Ufers und paddelt nicht zu weit hinaus. Geht am Anfang nicht alleine aufs Wasser, sondern holt euch eine Begleitperson mit dazu, die im Notfall Hilfe holen könnte. Ihr solltet für die ersten Versuche ein ruhiges Gewässer wählen, auf dem weder viele Personen, noch Schiffsverkehr herrscht. Auch sollten keine Wellen und kein Wind vorhanden sein, die es euch am Anfang erschweren. Das Paddeln gegen den Wind ist für Anfänger viel zu anstrengend. Plane keine zu extremen SUP-Touren, sondern mach lieber kleine Touren von 2-5 km, die von Anfängern auch hervorragend zu bewältigen sind. Macht am Anfang ruhig einen SUP-Einsteiger Kurs, welcher die Basics beim Stand Up Paddling vermittelt. Dieser gibt Sicherheit und es lassen sich blöde und gefährliche Anfänger-Fehler von Anfang an vermeiden.
14.: Kleidung & Sonnenschutz
Achtet beim Stand Up Paddling immer die richtige Kleidung. Im Sommer reicht ggf. leichte Badekleidung. Auf keinen Fall solltet ihr Baumwoll-Kleidung oder eine Jeans auf dem Board tragen, da ihr damit im schlimmsten Fall nicht schwimmen könnt und sich diese mit Wasser voll saugt. Tragt ansonsten auch Funktionskleidung/Sportkleidung, die sich nicht mit Wasser voll saugt und die Schwimmfähigkeit einschränkt. Im Sommer solltet ihr zudem auf ausreichenden Sonnenschutz achten, da die Sonneneintrahlung auf dem Wasser noch um einiges höher ist, als an Land. Wasserfeste Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, oder spezielle Surf-Shirts mit UV-Schutz (50+), sind hervorragend für das Stand Up Paddling geeignet. Bei kühlerem Wetter geht es dann über Neopren Shorty hin bis zum Trockenanzug.
15.: SUP Pflege und Lagerung
SUP Boards und besonders iSUPs brauchen Pflege. Nach der Benutzung am Besten alle Teile mit klarem Wasser abspülen und vollständig trocken lassen, bevor man sie lagert bzw so lagern, dass sie problemlos trocknen können. iSUPs am Besten fern von UV Strahlung, trocken, bei Raumtemperatur und leicht aufgepumpt (0.6 bis 0.8 Bar) lagern. Dabei auf entsprechende Polsterung achten, damit sie keinen Schaden nehmen und keine Druckstellen bekommen. Sie müssen auch gerade liegen/stehen, damit sie sich nicht verziehen. Ist eine aufgepumpte Lagerung nicht möglich, zumindest ausrollen oder nur ganz leicht aufrollen. Zur Pflege (Reinigung, UV Schutz) empfiehlt sich Kunststoffpflege oder ein spezielles SUP Pflegeprodukt. Tipp zum Aufrollen im Rucksack für den Transport: Die Pumpe lang ausziehen und das Board drumherumwickeln. Und auchtet bei der Benutzung immer auf den korrekten Druck. Der ist auch von Wetter/Sonneneinstrahlung abhängig. Je mehr Sonne und Aussentemperatur, desto weniger Druck aufpumpen, weil sich durch die Erwärmung der Druck von selber erhöht. Nach der Nutzung im Schatten lagern oder ggf etwas Druck ablassen, um das Platzen zu verhindern.